Baltikum: Litauen
Länderprofil
Litauen ist das südlichste und mit 65.000 Quadratkilometern flächenmäßig größte der drei baltischen Länder. Rund 3 Millionen Menschen leben in der Republik, unter ihnen rund 87 Prozent mit litauischem Pass.
Geschichte
Die Litauer siedelten bereits um die Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. im östlichen Ostseeraum. Später ließen sich germanische, slawische und finnische Siedler dort nieder. Litauische Geschichte ist eng mit der historischen Entwicklung Polens und Russlands verbunden.
Politisches System
Litauens Verfassung wurde am 25. Oktober 1992 per Volksabstimmung angenommen und trat am 6. November 1992 in Kraft. Sie enthält einen ausführlichen Grundrechtskatalog und legt die Gewaltenteilung fest. Die Machtkompetenzen der zentralen Staatsorgane sind klar eingegrenzt. Nach westeuropäischem Vorbild ist die Institution eines Verfassungsgerichts vorgesehen.
Gesellschaft
Durch den Zweiten Weltkrieg, Abwanderung und Deportationen verlor Litauen 1940-1960 etwa 1 Million Einwohner. Erst die Zuwanderung von Russen, Belarussen und Ukrainern führte dazu, dass 1968 die Bevölkerungszahl den Vorkriegsstand wieder erreichte. Der Minderheitenanteil ist jedoch gering geblieben.
Wirtschaft
Unmittelbar nach der Unabhängigkeit ist das Bruttoinlandsprodukt Litauens um rund die Hälfte gesunken. Erst Mitte der 1990er Jahre hat sich die Wirtschaft erholt. Seitdem ist ein konstantes reales Wirtschaftswachstum zu verzeichnen, das vor allem durch Handel und Telekommunikation, d.h. durch den Dienstleistungssektor getragen wird. Aber auch anderen Wirtschaftszweigen kommt große Bedeutung zu. Der Agrarsektor ist traditionell stark ausgeprägt.
Beziehungen zur EU
Wie die anderen baltischen Staaten hat sich Litauen immer als ein Teil Europas gesehen. Der Beitritt zur EU wurde sehr früh angestrebt und als eine „Rückkehr nach Europa“ verstanden. Schon im Dezember 1995 beantragte das Land die Aufnahme in die EU, doch erst 1999 begannen die Beitrittsverhandlungen.
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