Wirtschaft der Republik Moldau (Moldawien)
Zum OriginalbildZur Bildlizenz
Nachdem die Republik Moldau unabhängig geworden ist, hat sie marktwirtschaftliche Reformen in der Wirtschaft eingeleitet, die allerdings nicht vollständig umgesetzt sind. So sind im heutigen Moldau sowohl ein liberalisiertes Preissystem als auch Elemente staatswirtschaftlichen Handels vorhanden. Wichtige Wirtschaftszweige sind die Landwirtschaft, Dienstleistungen und die Leichtindustrie. Das Hauptproblem der moldauischen Wirtschaft liegt darin, dass die Wirtschaftsstruktur zu einem großen Teil auf den russischen Verbrauchermarkt ausgerichtet ist. Die Konsequenzen sind deutlich spürbar: Zum einen ist es für das Land schwierig, Ersatzmärkte zu finden. Zum anderen ziehen negative Entwicklungen auf dem russischen Markt immer auch die moldauische Wirtschaft in Mitleidenschaft.
Seit Herbst 2014 ist mit der EU ein Abkommen zu einer vertieften und umfassenden Freihandelszone in Kraft getreten, das einen Teil des Assoziierungsabkommens mit der EU darstellt.
Wirtschaftstruktur
Die Republik Moldau gilt nach wie vor als eines der ärmsten Länder Europas. 2014 lag das BIP pro Kopf bei 2.200 USD. Noch immer hat die Agrarwirtschaft eine große Bedeutung für die Wirtschaft, doch hat sich deren Anteil am Bruttoinlandsprodukt seit 2000 mehr als halbiert. Fast jeder dritte Arbeitnehmer ist jedoch nach wie vor in der Landwirtschaft tätig.
Dienstleistung haben 2014 rund 60 Prozent zum BIP beigetragen und die Industrie zu 14 Prozent. Hier ist besonders die Leichtindustrie (Schuhe, Textilien, Teppiche) bedeutsam, doch spielen verstärkt auch Autozulieferer aus den EU-Staaten in die Wirtschaft mit ein.
Aktuelle Lage
Die Coronakrise hat auch Moldau getroffen. Zusätzlich schwächte 2020 eine Dürre die exportorientierte Landwirtschaft aufgrund der hohen Abhängigkeit von rückständigem Agrarsektor.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Republik Moldau hat sich gegenüber dem Vorjahr verringert und beträgt im Jahr 2020 rund 11,5 Mrd. US-Dollar, 2019 lag es bei 12 Mrd. USD.
Die Arbeitslosigkeit ist 2020 auf 8 Prozent angestiegen.
Außenhandel
Bereits vor Inkrafttreten des Abkommens 2014 war die EU wichtigster Handelspartner für Moldau. So kamen fast 50 Prozent der Importe 2014 aus der EU, fast 30 Prozent aus den GUS-Staaten. Wobei auf die einzelnen Länder gesehen, Rumänien, Russland und die Ukraine als wichtigsten Handelspartner gelten. Auch beim Export ging der größte Anteil mit über 50 Prozent in die EU-Staaten. Darunter vor allem Agrarprodukte, Schuhe und Textilien. Trotz der engeren Bindung an den EU-Binnenmarkt ist es für Moldau wichtig, die enge wirtschaftliche Verbindung mit Moskau aufrecht zu erhalten. Nach wie vor liegt die Abhängigkeit von russischen Gasimporten bei 100 Prozent.
Russland hat Moldau seit 2013 mit Handelsrestriktionen belegt. Dies betraf zunächst den Import moldauischer Weine, seit 2014 sind davon auch Früchte und Konserven betroffen.
Quelle:
auswaertiges-amt.de: Moldau