Baltikum: Estland
Länderprofil
Estland ist der nördlichste der baltischen Staaten. Es war der erste baltische Staat, der den Euro als Währung eingeführt hat, außerdem ist Estland bereits volles Mitglied in der OECD.
Geschichte
Fast acht Jahrhunderte lang war das Territorium des heutigen Estlands ein Spielball im Machtkampf verschiedener Staaten. Im 13. Jahrhundert wurden die dort lebenden finno-ugrischen Stämme teils von Dänemark und teils von den Rittern des Schwertbrüderordens unterworfen. 1346 verkaufte Dänemark seinen Teil an den Deutschen Orden, in dem zuvor schon der Schwertbrüderorden aufgegangen war.
Politisches System
Estlands Verfassung wurde 1991 ausgearbeitet und am 28. Juni 1992 in einem Referendum vom Volk angenommen. Am 3. Juli 1992 trat sie in Kraft. Dem Prinzip der Gewaltenteilung und des Gewaltengleichgewichts wird sie in vollem Maße gerecht.
Gesellschaft
Die Migration innerhalb der Sowjetunion hat dazu geführt, dass etwa ein Drittel der Bevölkerung Estlands Ende der 1980er Jahre aus Nicht-Esten bestand. Die größte Minderheit bildeten mit etwa 30% die ethnischen Russen. Nach dem Erlangen der Unabhängigkeit stellte sich die Frage, wie sie in die estnische Gesellschaft integriert werden können. Um diesem Problem gerecht zu werden, hat die Regierung eine Reihe von Maßnahmen ins Leben gerufen.
Wirtschaft
Die wirtschaftliche Lage in Estland hat sich seit der Weltwirtschaftskrise wieder erholt und das Bruttoinlandsprodukt wächst. So liegt hier die Arbeitslosigkeit deutlich unter dem EU-Durchschnitt.
Beziehungen zur EU
Zusammen mit anderen baltischen Staaten stellte Estland 1995 einen Antrag auf den EU-Beitritt. Die Beitrittsverhandlungen waren im Dezember 2002 auf dem EU-Gipfel in Kopenhagen abgeschlossen. In einer Volksabstimmung am 14. September 2003 sprachen sich 67% der Wähler für den EU-Beitritt aus, wobei die Wahlbeteiligung bei 64% lag.
Publikationen
Links