Geschichte Bulgarien

Die geographische Lage und die Größe Bulgariens haben sich im Laufe der Jahrhunderte mehrmals geändert. Das Turkvolk der Protobulgaren eroberte im 7. Jahrhundert das Gebiet südlich der Donau und vermischte sich mit den im 6. Jahrhundert eingewanderten Slawen. Die Annahme des Christentums und die zunehmende Slawisierung der Sprache im 9. Jahrhundert beschleunigten seine Assimilierung.

Im 14. Jahrhundert kam der bulgarische Staat unter osmanische Oberherrschaft, von der er sich erst im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts befreite: 1876 erhoben sich Anhänger bulgarischer Nationalidee mit Unterstützung des Russischen Reiches gegen die Osmanen. Auf dem Berliner Kongress 1878 wurde Bulgarien aufgeteilt zum Fürstentum unter osmanischer Oberherrschaft erklärt. Erst 1908 proklamierte es seine Unabhängigkeit und wurde ein Königreich.

Erster und Zweiter Weltkrieg und Demokratisierung

Sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg schloss sich Bulgarien nach anfänglicher Neutralität den Mittel– bzw. Achsenmächten an. Der Einmarsch sowjetischer Truppen 1944 markierte eine Wende: Die kommunistisch dominierte „Nationale Front“ konnte schrittweise die Macht erobern und ihre politischen Gegner ausschalten. 1944 schloss sich Bulgarien den Alliierten an und trat in den Krieg gegen Deutschland ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Land unter kommunistischer Führung eine Volksdemokratie und ein Teil des Ostblocks.

Gorbatschows Reformen in der Sowjetunion der späten 1980er Jahre ermöglichten auch in Bulgarien den politischen Wandel. 1990 kam es zu den ersten freien Wahlen in Bulgarien. Seitdem erfolgten mehrfache Regierungs- und Machtwechsel. Es gelang jedoch keiner Regierung die wirtschaftlichen Probleme des Landes wirklich zu lösen. Zudem ist Korruption und Amtsmissbrauch ein generelles Problem in Politik und Verwaltung Bulgariens. Seit dem Sommer 2013 kommt es zu Demonstrationen in Sofia und anderen Städten, die sich nicht nur gegen die amtierende Regierung, sondern gegen alle Parteien im Land richten. Die Demonstranten fordern neben dem Rücktritt der Regierung vor allem eine entschiedene Bekämpfung der Korruption.

Quellen

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