Gesellschaft in Georgien
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Etwas mehr als zwei Drittel der georgischen Bevölkerung bekennt sich zur georgisch-orthodoxen Kirche, Die Kirche in Georgien hat einen großen Einfluss im Land und genießt Verfassungsrang, In den Bergregionen haben zudem heidnische Rituale Einfluss auf das traditionelle Alltagsleben. Annähernd zehn Prozent der Bevölkerung sind muslimischen Glaubens, die restlichen Anteile verteilen sich auf Menschen armenisch-orthodoxen, katholischen, jüdischen, jesidischen oder protestantischen Glaubens. Die Zeugen Jehovas haben in Georgien unter Repressionen zu leiden.
Neben den Georgiern leben noch Russen, Armenier, Aserbaidschaner und Osseten in der kleinen Kaukasusrepublik. Im Nordwesten Georgiens, in Gurien und in der Region Mingrelien – Semo-Swanetien leben die christlichen Mingrelier. Sie sprechen eine dem Georgischen verwandte, südkaukasische Sprache.
Mit den Mingreliern verwandt sind die an der südöstlichen Schwarzmeerküste in Teilen der Provinzen Artvin und Rize lebenden Lasen, von denen kleinere Gruppen an der türkischen Grenze in Adscharien sowie in der Türkei leben. Anders als die Mingrelier sind die Lasen sunnitische Muslime. Alle Lasen sprechen Lasisch, das zusammen mit dem Mingrelischen zur Familie der San-Sprachen gehört, eine Untergruppe der Kartwelischen Sprachen.
Die viertgrößte georgische Kulturgruppen sind die Swanen im westlichen Hochgebirge des Kaukasus. Auch sie sprechen eine eigene Sprache, Swanisch, das ebenfalls zur Kartwelischen Sprachfamilie gehört. Obwohl jede Kulturgruppe ihre eigene Sprache hat, vermitteln sich Literatur und Bildung über die gemeinsame Sprache und das Alphabet „des Georgischen“, welches seine Ursprünge im fünften Jahrhundert hat und seit der Staatsgründung offizielle Amtssprache ist.
In der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Lage der 1990er Jahre verließen annähernd eine Million Georgier das Land.
Autor: Ralph Hälbig. Aufbereitung für das Netz: Internetredaktion der LpB