Baltikum: Lettland
Länderprofil
Lettland ist der mittlere der drei baltischen Staaten und hat rund zwei Millionen Bewohner.
Geschichte
Seit der Unterwerfung finno-ugrischer und indo-europäischer Stämme durch den Deutschen Orden im 13. Jahrhundert und bis zu der Unabhängigkeitserklärung 1918 war das Territorium des heutigen Lettlands Fremdherrschaften ausgesetzt. Im 16. und 17. Jahrhundert gehörte es zu Polen und Schweden, im Verlauf des 18. Jahrhunderts wurde es von Russland erobert.
Politisches System
Lettland ist der einzige Staat des Baltikums, in dem die vorsozialistische Verfassung der ersten Republik (1918–1940) wieder gilt. Nur an wenigen Stellen wurde sie geändert und den heute üblichen demokratischen Standards angepasst, so z.B. bei der Festsetzung des Wahlalters und der Legislaturperiode des Parlaments.
Gesellschaft
Knapp ein Drittel der Bevölkerung Lettlands besteht aus ethnischen Russen. Nachdem das Land seine Unabhängigkeit erreicht hatte, verfolgte die Regierung einen stark nationalistischen Kurs. Dies spiegelte sich vor allem im Gesetz zur Staatsbürgerschaft wider. Nur wer vor dem 17. Juni 1940 in Lettland lebte oder von einer solcher Person abstammte, durfte Staatsbürger sein.
Wirtschaft
Der Wandel von der Plan- zur Marktwirtschaft ist in Lettland weit vorangeschritten. Die Wirtschaft ist bereits zu über 90% privatisiert. Die makroökonomische Entwicklung war lange Zeit vielversprechend, und Lettland wurde als eines der Boom-Länder Europas gesehen.
Beziehungen zur EU
Seit dem 1. Mai 2004 ist Lettland Mitglied der Europäischen Union. Der Weg in die EU begann 1995 mit einem Assoziierungsabkommen. Die Beitrittsverhandlungen wurden aber bereits im Jahr 2000 aufgenommen.
Publikationen
Links