Ostmitteleuropa: Polen
![Bild: Wikimedia Commons](/fileadmin/_migrated/pics/Polen_Karte.gif)
Länderprofil
Das ostmitteleuropäische Land ist mit seinen 312.678km² das siebtgrößte Land Europas. Weltweit steht es in der Rangliste der größten Staaten auf Platz 62.
Geschichte
Der polnische Staat wurde im späten 9. Jahrhundert als ein Herzogtum mit den Hauptorten Posen und Gnesen gegründet. Schon in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts trat Polen als ein bedeutender Akteur der europäischen Geschichte in Erscheinung. Durch eine geschickte Bündnis- und Eroberungspolitik gelang es dem Herzog Mieszko I, das Staatsterritorium zu erweitern.
Politisches System und aktuelle Politik
Die heutige Verfassung der Republik Polen wurde im April 1997 verabschiedet. In einer Volksabstimmung angenommen, trat sie im Oktober 1997 in Kraft. Die polnische Verfassung wird dem Prinzip des Gewaltengleichgewichts gerecht, was sich unter anderem im konstruktiven Misstrauensvotum zeigt.
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind in Polen in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Die Regierung versucht, Presse und Justiz unter ihre direkte Kontrolle zu bringen, deren Unabhängigkeit auszuhöhlen. Damit wird die Gewaltenteilung und das Gleichgewicht der Kräfte im Staat bedroht.
Gesellschaft
Der polnische Staat war einmal ein Vielvölkerstaat. Ethnische und religiöse Minderheiten - vor allem Ukrainer, Juden, Weißrussen und Deutsche - machten in bestimmten historischen Epochen bis zu einem Drittel der Gesamtbevölkerung aus. Grenzverschiebungen, Vertreibungen, Auswanderungen sowie die Massenvernichtung der Juden während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg haben dazu geführt, dass das heutige Polen ethnisch und religiös weitgehend homogen ist.
Wirtschaft
Die Transformation von der Plan- zur Marktwirtschaft erfolgte in Polen in Form von "Schocktherapie": Marktwirtschaftliche Strukturen wurden innerhalb kürzester Zeit aufgebaut, was mit dem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts und gravierenden Folgen für die Bevölkerung einherging. Die bis dahin sehr geringe Zahl der Arbeitslosen schoss in die Höhe (Arbeitslosenquote 1993: 16,4%), während die Lebensqualität sank.
Außenpolitik
Nach der Auflösung des Warschauer Pakts galt die Annäherung an Europa und an die USA als wichtigstes außenpolitisches Ziel Polens. Deshalb strebte das Land früh eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union und dem transatlatischen Bündnis NATO an.
Publikationen