Wirtschaft in Belarus (Weißrussland)

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Die belarusische Ökonomie ist eine der wenigen in der Welt, die bis heute am Prinzip der staatlich gelenkten Plan- und Kommandowirtschaft festhält. Preisbindung in strategisch wichtigen Bereichen und Interventionen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit einheimischer Produkte sind wichtige Elemente der Wirtschaftspolitik.

Die Wirtschaft in Belarus ist in hohem Maße von Russland abhängig.

Wirtschaftliche Entwicklung

Die Weltwirtschaftskrise 2008 traf das Land besonders hart, da die weißrussische Wirtschaft in hohem Maße von Export abhängig ist. Die Folgen waren Kurzarbeit, Zwangsurlaube und Auslandsverschuldungen. Nach der Krise hatte sich die Wirtschaft zunächst wieder stabilisiert. Im Jahr 2015 ist Weißrussland allerdings in eine so schwere Rezession gerutscht, wie seit 1994 nicht mehr. Das Wirtschaftswachstum ging um fast vier Prozent zurück und die Inflationsrate lag bei fast 12 Prozent.

Die Gründe für diesen Einbruch lagen zum einen in der schlechten wirtschaftlichen Situation Russlands und dem Preisverfall des Rubels, zum anderen in der geringen Konkurrenzfähigkeit von Belarus im internationalen Markt begründet.

Aktuelle Situation

Die Coronakrise hat wie in allen Ländern auch Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum in Belarus. Dabei spielen die Corona-Folgen in Russland, dem wichtigsten Handelspartner, eine große Rolle. Hinzu kommen die pandemiebedingten wirtschaftlichen Probleme in der EU, dem zweitwichtigsten Handelspartner.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Belarus hat sich gegenüber dem Vorjahr verringert und beträgt im Jahr 2020 rund 60 Mrd. US-Dollar, 2019 lag es  bei 63 Mrd. USD. Für 2021 wird nur ein minimales  BIP-Wachstum erwartet.

Die Arbeitslosigkeit lag im Dezember 2020 bei 1,4 Prozent.

Außenhandel

Der belarusische Außenhandel brach 2015 um 25,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein.

Dennoch blieb Russland mit fast 50-prozentigem Anteil der wichtigste Absatzmarkt für Weißrussland. Danach folgten 2015 die Ukraine (6,1%), China (5,7%), Großbritannien (5,6%) und Deutschland (4,4%). Um neue Exportmärkte zu erschließen, wäre eine langfristige Änderung der Wirtschaftsstruktur notwendig.

Auch bei Importen von Energieträgern ist Belarus in hohem Maße auf Russland angewiesen. Seit Jahren unterstützt Russland Belarus  mit Subventionen. So liefert Russland seit Jahren große Mengen von Rohöl unter Weltmarktpreisen nach Belarus.

Kooperationen

Mit Beginn des Jahres 2015 ist in Belarus die Eurasische Wirtschaftsunion (EaWU) in Kraft getreten. Die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) ist ein Zusammenschluss der fünf Staaten Russland,  Belarus, Kasachstan, Kirgisistan und Armenien zu einem Binnenmarkt mit Zollunion. Die damit verbundenen Hoffnungen haben sich bisher allerdings nicht erfüllt. Nach wie vor behindern eine Vielzahl von Ausnahmeregelungen die Freiheit des Waren- und Dienstleistungsaustauschs.


Quellen:

auswaertiges-amt.de: Belarus
Munzinger Online

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