Wirtschaft in Lettland

Der Wandel von der Plan- zur Marktwirtschaft ist in Lettland weit vorangeschritten. Die Wirtschaft ist bereits zu über 90 Prozent privatisiert. Die makroökonomische Entwicklung war lange Zeit vielversprechend und Lettland wurde als eines der Boom-Länder Europas gesehen.

Der Erfolgskurs nahm aber mit der Finanzkrise einen rapides Ende. Seit dem Jahr 2000 war das Bruttoinlandsprodukt stetig gestiegen. Im Jahr 2009 allerdings folgte ein negatives Wachstum von -16,7 Prozent. Eine internationale Gebergemeinschaft (IWF, EU) hatte Litauen deshalb schon im Jahr 2008 ein Kreditpaket von insgesamt 7,3 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Von diesen Mitteln hatte das Land letztendlich aber nur 4,4 Milliarden wirklich in Anspruch genommen. Nach einem harten Spar- und Reformkurs war es Lettland bereits 2012 möglich, die Kredite vorzeitig zurückzuzahlen. Dafür sprachen die EU-Kommission, aber auch die deutsche Bundesregierung mehrfach Lob aus, da sie die lettische Stabilitätspolitik als ein Vorbild auch für andere europäische Staaten ansahen.

Zum 1. Januar 2014 führte Lettland den Euro ein. Das Land hatte zuletzt alle Voraussetzungen erfüllt, um den Euro übernehmen zu können. So lag zum Beispiel das Haushaltsdefizit bei nur 1,2 Prozent. In der Bevölkerung gab es allerdings auch Bedenken, da ein Wachstum der Preise befürchtet wurde.

Aktuelle Wirtschaftslage

Nach der Finanzkrise war das lettische Wirtschaftswachstum mehrere Jahre in Folge wieder angestiegen und konnte wieder ein gutes Niveau erzielen.

Bei der Entwicklung der Arbeitslosenquote sind über die vergangenen Jahre hinweg starke Veränderungen zu beobachten. Während im Jahr 2009 noch 20 Prozent der Menschen arbeitslos waren, ist die Quote im Jahr 2014 auf 10,9 Prozent gesunken. Die Veränderungen der Wachstumsraten wirken sich auf dem relativ kleinen lettischen Arbeitsmarkt sehr stark und unvermittelt auf die Beschäftigungs- bzw. auch die Arbeitslosenquoten aus.

Außenhandel

Lettlands Außenwirtschaft ist zum Großteil nach Westen ausgerichtet. Über 70 Prozent der Exporte und Importe wickelt das Land mit der EU ab, wobei das Nachbarland Litauen der wichtigste Außenhandelspartner ist. Bei den Ausfuhren dominieren Holzprodukte, Textil- und Metallwaren, Chemikalien und Maschinen. Eingeführt werden überwiegend Maschinen und Ausrüstungen, Textilwaren und Lebensmittel. Der Außenhandel in Lettland hat sich nach Jahren des Wachstums wieder verlangsamt, was auch auf die Ukraine-Krise zurückzuführen ist.

Seit 1999 ist Lettland Mitglied der Welthandelsorganisation.

EU-Förderung

Innerhalb der Europäischen Union ist Lettland ein Nettoempfänger. Es zahlt also weniger in die EU-Kasse ein als es an Fördermaßnahmen bekommt. Für den Zeitraum von 2014 bis 2020 hatte die EU finanzielle Mittel in Höhe von 5,6 Milliarden Euro für Lettland vorgesehen. Das Geld sollte dazu dienen, den wirtschaftlichen Rückstand zum EU-Durchschnittswert aufzuholen.

Der langfristige EU-Haushalt 2021-2027 bildet zusammen mit NextGenerationEU, dem temporären Aufbauinstrument mit insgesamt 1,8 Billionen EUR, das größte Konjunkturpaket, das jemals aus dem EU-Haushalt. In welcher Höhe Mittel den Ländern anteilig zugewiesen werden erfährt man auf der Seite der Europäischen Kommission über den  Haushaltsplan der EU 2021 - 2027.

Aus der europäischen Aufbau- und Resilienzfazilität 2021 - 2027 bekommt Estland Zuschüsse in Höhe von 2 Milliarde Euro Hinzu kommen 4,6 Milliarden Euro aus der Kohäsionspolitik (GTAI: EU-Förderung in Lettland)


Quellen:

www.auswaertiges-amt.de

 

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