Gesellschaft in Kosovo

Im Kosovo leben rund 1,9 Millionen Menschen (Stand 2020). Im Jahr 1997 betrug die Bevölkerung noch 2,1 Milllionen. Bis 2000 war die Bevölkerung dann zunächst auf 1,7 Millionen zurückgegangen, bevor sie in den folgenden Jahren wieder allmählich anstieg. Der Bevölkerungsrückgang Ende der 1990er Jahre ist auf die Emigrationswelle in Folge des Krieges zurückzuführen.

Die Sicherheitslage im Kosovo hatte sich insgesamt in den vergangenen Jahre weiter verbessert. Die Situation im Norden des Landes, der vor allem von Kosovo-Serben bewohnt ist, bleibt jedoch weiterhin fragil. Zwar wurde 2013 eineNormalisierungsvereinbarung zwischen Kosovo und Serbien vereinbart, dennoch hat Kosovo über seinen nördlichen Teil nur eingeschränkte Souveränität und es kommt zu immer wieder auftretenden Spannungen in dieser Region.

Ethnische Gruppen im Kosovo

Als anerkannte Minderheiten leben neben den beiden Bevölkerungsgruppen der Albaner und Serben heute vor allem Montenegriner, Türken, Bosniaken, Roma, Goranci, Ashkali und Juden im Kosovo.

Während und nach dem Kosovo-Krieg verloren ca. 240.000 Angehörige ethnischer Minderheiten ihren Wohnsitz durch Flucht oder Vertreibung. Nach dem Krieg verbesserte sich die Lage der ethnischen Minderheiten schrittweise.

Laut Verfassung sind allen Minderheiten im Kosovo umfassender Schutz und Teilnahme am öffentlichen Leben garantiert. Doch obwohl auch im Parlament 20 Sitze für Vertreter von Minderheiten reserviert sind, sind die Minderheiten noch immer nicht vollständig in die kosovo-albanische Bevölkerungsmehrheit integriert. Ein Grund dafür ist etwa die starke Dominanz der Kosovo-Albaner in staatlichen Institutionen.

Konflikte

Der dauerhafte Konflikt zwischen Serben und Kosovo-Albanern ist nach wie vor nicht beigelegt. Seine Ursache liegt darin, dass Kosovo ein zentrales Element des religiösen und nationalen Bewusstseins der Serben bildet, aber hauptsächlich von den Albanern bewohnt wird. Im Mittelalter war die Region Kosovo Sitz des religiösen und politischen Zentrums Serbiens. Als jedoch das Osmanische Reich immer weiter in den europäischen Kontinent vordrang und nach der Schlacht auf dem Amselfeld (28. Juni 1389) das Gebiet besetzte, begann die christlich-serbische Bevölkerung schrittweise abzuwandern. Muslimische Albaner zogen in die Region Kosovo ein. Im 20. Jahrhundert stellten die Serben eine ethnische Minderheit dar, während die albanische Bevölkerungsgruppe die absolute Bevölkerungsmehrheit erlangte.

Inzwischen scheint sich zumindest im Süden die Lage etwas zu entspannen: die vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung bei den Kommunalwahlen  ist ein Indiz dafür, dass immer mehr Kosovo-Serben im Süden bereit sind, sich mit den Behörden in Pristina zu arrangieren, auch wenn sie die Unabhängigkeit weiterhin ablehnen.

Normalisierungsvereinbarung

In einem Abkommen zwischen Serbien und dem Kosovo vom April 2013 gestand die serbische Seite den kosovarischen Behörden zu, grundsätzlich für den gesamten Kosovo zuständig zu sein - allerdings sollen die serbischen Gemeinden im Nordkosovo weitgehende Autonomie erhalten. Aus Protest blockierten im Nordkosovo lebende Serben mehrere Grenzübergange vom Kosovo nach Serbien. Sie sehen in dem Abkommen ihre Rechte nur unzureichend gewahrt. Obwohl mit diesem ersten Abkommen sich die Lage insgesamt etwas entspannt hat, bleibt der Konflikt zwischen der albanisch dominierten Regierung im Kosovo und den im Norden des Landes lebenden Serben weiter ungelöst.


Quellen:

www.auswaertiges-amt.de

 

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