Gesellschaft in Serbien

In Serbien leben rund 7,2 Millionen Menschen. Im Jahr 1990 betrug die Bevölkerung noch knapp 8 Millionen Menschen. Seither ist im Land eine negative Bevölkerungsentwicklung zu verzeichnen. Der Rückgang in den 1990er Jahren ist den Folgen des Krieges zu verstehen.

Die Landessprache ist Serbisch. Die Sprachen der Minderheiten finden in den jeweiligen Siedlungsgebieten Anwendung. Nach der Verfassung, die im November 2006 in Kraft trat, wird die serbische Sprache in Serbien offiziell in kyrillischer Schrift geschrieben. Im Alltag und in den Medien wird auch die lateinische Form verwendet.

Minderheiten

Nach der letzten Volkszählung aus dem Jahre 2011 stellen die Serben 83 Prozent der Bevölkerung des Landes. Derzeit sind 21 Minderheiten in Serbien bekannt. Die größte davon bilden die Ungarn mit 3,5 Prozent. Roma und Bosniaken machen jeweils etwa zwei Prozent der Bevölkerung Serbiens aus. Ähnlich wie in Rumänien und Bulgarien geben jedoch viele Roma ihre wahre Identität bei Umfragen nicht an. Experten schätzen deshalb die offizielle Zahl der Roma von über 100.000 als viel zu niedrig ein und gehen von bis zu einer halben Million Roma in Serbien aus.

Aufgrund der militärischen Konflikte im ehemaligen Jugoslawien haben sich zudem seit Mitte der 90er Jahre viele Flüchtlinge aus Kroatien, Bosnien und dem Kosovo in Serbien niedergelassen. Die meisten von ihnen sind ethnische Serben.

Religion

Die serbisch-orthodoxe Kirche bildet in Serbien mit rund 85 Prozent Anhängern unter den serbischen Einwohnern die größte Glaubensgemeinschaft. Etwa 5 Prozent der Menschen in Serbien sind Katholiken. Muslime machen an der Gesamtbevölkerung zwar nur 3 Prozent aus, stellen allerdings in mehreren Gemeinden in Südserbien die Mehrheit.

Das serbische Gesetz erkennt insgesamt sieben Religionen als "traditionell" an. Diesen gemeinsam ist unter anderem die Forderung, ihr früheres Eigentum nach Auflösung der Sowjetunion zurückerstattet zu bekommen. Bis 2000 war das Eigentum von Kirchen und Religionsgemeinschaften in Staatsbesitz. Zwar wurde 2006 ein Gesetz erlassen, das die Rückgabe regeln soll - doch insbesondere leere Staatskassen verzögern diesen Vorgang und machen die Entschädigung für verlorenes Eigentum schwierig.

 

Quellen

www.auswaertiges-amt.de

Michael W. Weithmann, „Balkan Chronik“, Regensburg, 2000

KAS: Religion in Serbien, 24. Juni 2013

auf Englisch:

Statistical Office of Serbia: Data

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