Südosteuropa: Kroatien
Länderprofil
Die südslawischen Kroaten siedeln neben dem Kerngebiet Kroatien auch in Slowenien, Dalmatien, der Herzegowina und Teilen von Bosnien. Im Gegensatz zu den orthodoxen Serben gehören die Kroaten dem lateinisch-katholischen Kulturkreis an.
Geschichte
Das heutige Kroatien war jahrhundertelang zugehörig zur Habsburger Monarchie. Für die Habsburger diente Kroatien vor allem als ein Eckpfeiler im Kampf gegen die vordringenden Osmanen. Im 16. Jahrhundert kam es zur Errichtung einer Militärgrenze, welche als Schutz vor osmanischen Einfällen und als Zollgrenze diente.
Politisches System und aktuelle Politik
Am 22. Dezember 1990 setzte das kroatische Parlament eine neue Verfassung in Kraft und schuf damit die formalen Voraussetzungen für ein unabhängiges Kroatien. Die Republik Kroatien wurde im Januar 1992 von der EU als unabhängiger Staat anerkannt.
Gesellschaft
Die ethnisch sehr heterogene Bevölkerung Kroatiens bildete die Hauptursache für den Konflikt ab 1991. Immer wieder kam es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Serben und Kroaten bis hin zu „ethnischen Säuberungen“.
Wirtschaft
Kroatien gilt als die größte Volkswirtschaft des westlichen Balkans. Im Vergleich zu den anderen Staaten dieser Region weist Kroatien die besten wirtschaftlichen Daten auf. Es verzeichnet seit 2000 ein kontinuierliches Wachstum des BIP. Allerdings wurde dieses Wachstum durch die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise seit 2008 erheblich beeinträchtigt.
Außenpolitik
Die Republik Kroatien wurde im Januar 1992 von der EU als unabhängiger Staat anerkannt. Aufgrund autoritärer Tendenzen unter der Regierung Tudjmans und der bis August 1995 anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzungen in Kroatien gestalteten sich jegliche Verhandlungen mit der EU über lange Zeit schwierig.