Südosteuropa: Nordmazedonien
Länderprofil
Die Bezeichnung Makedonien bzw. Mazedonien steht für eine Landschaft, die sich über Nordgriechenland, Südostbulgarien und die ehemalige jugoslawische Teilrepublik Mazedonien erstreckt.
Geschichte
Das griechisch geprägte antike Mazedonien erlangte unter Alexander dem Großen seine größte Ausdehnung und reichte bis zum Indus. Nachhaltig wurde die ethnische Struktur der Region von der slawischen Landnahme im 6. Jahrhundert beeinflusst. Die Mazedonier gelten heute als eine den Bulgaren nahe stehende südslawische Volksgruppe.
Politisches System
Am 17. November 1991 nahm das mazedonische Parlament eine neue Verfassung an und setzte sie zum 20. November 1991 in Kraft. Diese wurde aber bereits mehrmals geändert. Die Verfassung schreibt unter anderem Pluralismus, freie Marktwirtschaft, Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung fest. Der Staatsaufbau entspricht den Grundsätzen einer parlamentarischen Demokratie.
Gesellschaft
Mazedonien ist ein Staat mit stark gemischter Bevölkerung (64,2% ethnische Mazedonier, 25,2% ethnische Albaner, 3,85% Türken, 2,66% Roma, 1,78% Serben, 0,84% Bosniaken, 0,49% Vlachen). Zwar führte die Ausrufung der Unabhängigkeit Mazedoniens zunächst nicht zu einem Bürgerkrieg wie im restlichen Jugoslawien, doch brachen auch dort inter-ethnische Konflikte aus.
Wirtschaft
Mazedonien gilt, laut Human Development Index (HDI), als ein "mittelentwickeltes Land" und kann schon jetzt erhebliche Entwicklungen im Vergleich zum restlichen südosteuropäischen Raum vorweisen. Auch die makedonische Regierung zeigt sich sehr optimistisch in Bezug auf die eigene Wirtschaftsentwicklung.
Beziehungen zur EU
Als Pionierland des westlichen Balkans schloss Mazedonien am 9. April 2001 mit der EU ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA) ab, das im April 2004 in Kraft trat. Bereits am 22. März 2004 reichte Mazedonien seine Bewerbung für eine EU-Mitgliedschaft ein und erlangte im Zusammenhang mit dem SAA den Status eines „potentiellen Kandidaten“ einer sich erweiternden Europäischen Union.
EU-Beitritt
Nordmazedonien und Albanien gehören zu den Beitrittskandiddaten, die im Zuge der Westbalkanerweiterung kurz vor Beginn der Beitrittsverhandlungen stehen.